Ein mittelgroßer, heller Konferenzraum mit Bestuhlung in kleinen Gruppen. Im Bild sitzen mehrere Personen um Tische, die in Gruppen angeordnet sind. Eine Person steht vorne und präsentiert die Ergebnisse eines Workshops. Neben dieser Person sind bunte Moderationskarten auf großen Pinnwänden sichtbar. Im Hintergrund eine Leinwand mit einer Folie und Bannern.
13. Oktober 2025

Zugänge zu Kunst und Kultur

Am 13. Okto­ber 2025 fand die sechs­te Kunst- und Kul­tur­werk­statt „Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur” mit rund 30 Teil­neh­men­den statt. Die­se Ver­an­stal­tung bil­de­te den Abschluss der par­ti­zi­pa­ti­ven Work­shop­se­rie zur Ent­wick­lung der Kunst- und Kul­tur­stra­te­gie Kärnten/Koroška und dis­ku­tier­te die Fra­ge, wie Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur für Men­schen mit unter­schied­li­chen Hin­ter­grün­den und Bedürf­nis­sen wei­ter­ent­wi­ckelt bzw. neu geschaf­fen wer­den kön­nen.

Der Work­shop glie­der­te sich in drei the­ma­ti­sche Arbeits­grup­pen, die jeweils spe­zi­fi­sche Aspek­te der Zugäng­lich­keit beleuch­te­ten: Ver­mitt­lungs­for­ma­te & ‑stra­te­gienStär­kung der Inklu­si­on in Kunst und Kul­tur sowie Neue Ziel­grup­pen und Nied­rig­schwel­lig­keit. Jede Arbeits­grup­pe ent­wi­ckel­te mög­li­che Zie­le und Maß­nah­men­ideen, die wich­ti­ge Impul­se für die Wei­ter­ent­wick­lung der Kärnt­ner Kunst- und Kul­tur­land­schaft set­zen kön­nen.

Die­se Kunst- und Kul­tur­werk­statt ver­deut­lich­te, dass die Ver­bes­se­rung der Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur ein viel­schich­ti­ges und her­aus­for­dern­des The­ma ist, das koor­di­nier­te Anstren­gun­gen auf ver­schie­de­nen Ebe­nen erfor­dert. Die gemein­sam ent­wi­ckel­ten Ideen und Maß­nah­men­vor­schlä­ge wer­den nun in die fina­le Aus­ar­bei­tung der Kunst- und Kul­tur­stra­te­gie mit­ein­flie­ßen und Impul­se für eine mög­li­che Wei­ter­ent­wick­lung der Bar­rie­re­frei­heit und Stär­kung der Visi­bi­li­tät von Kunst und Kul­tur in Kärnten/Koroška set­zen. 

Ein herz­li­cher Dank gilt allen Teil­neh­men­den für ihr enga­gier­tes Mit­wir­ken und ihre wert­vol­len Bei­trä­ge!

Infor­mie­ren Sie sich über das 6. Zukunfts­fo­rum „Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur“

Fragen im Fokus der Werkstatt

Die Teil­neh­men­den der sechs­ten Kunst- und Kul­tur­werk­statt „Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur“ dis­ku­tier­ten in drei Arbeits­grup­pen, jeweils nach einem kur­zen inhalt­li­chen Impuls, fokus­siert und ziel­ge­rich­tet Fra­gen, die sich aus dem sechs­ten Zukunfts­fo­rum erga­ben:

Wie kann die Sicht­bar­keit von Ver­mitt­lungs­an­ge­bo­ten erhöht wer­den, um kul­tu­rel­le Bil­dung nach­hal­tig zu stär­ken? Wie kann die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und Kul­tur­ein­rich­tun­gen gestärkt wer­den?

Die Arbeits­grup­pe setz­te sich mit der Bedeu­tung von Sicht­bar­keit und stra­te­gi­scher Pla­nung von Ver­mitt­lungs­an­ge­bo­ten aus­ein­an­der. Als not­wen­dig wur­de hier­bei ein enge­rer Aus­tausch zwi­schen Kulturakteur:innen und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ange­se­hen, um gegen­sei­ti­ge Bedürf­nis­se und Rah­men­be­din­gun­gen zu ver­ste­hen. Dies umfasst zum Bei­spiel die Berück­sich­ti­gung inhalt­li­cher und zeit­li­cher Vor­ga­ben sowie eine struk­tu­rier­te Über­sicht über Ver­mitt­lungs­an­ge­bo­te für Lehr­kräf­te. Über For­ma­te wie Resi­den­cy-Pro­gram­me für Künstler:innen direkt in den Schu­len oder mobi­le Ver­mitt­lungs­an­ge­bo­te (z. B. das bereits vor­han­de­ne „Kids­mo­bil“ der wissens.wert.welt) könn­ten neue Zugän­ge geschaf­fen wer­den. 

Wel­che Schrit­te sind not­wen­dig, um Kunst- und Kul­tur­ange­bo­te bar­rie­re­frei­er zu gestal­ten? Wie kön­nen Inter­es­sens­ver­tre­tun­gen aktiv in die Ent­wick­lung inklu­si­ver Pro­jek­te ein­ge­bun­den wer­den?

Die Arbeits­grup­pe beschäf­tig­te sich mit der Fra­ge, wie Kunst und Kul­tur bar­rie­re­frei­er und zugäng­li­cher für eine viel­fäl­ti­ge Bevöl­ke­rung gestal­tet wer­den kön­nen. Dabei wur­de beson­ders betont, dass Inklu­si­on weit gefasst wer­den muss. Über sozia­le, sprach­li­che oder struk­tu­rel­le Bar­rie­ren hin­aus sind auch Fak­to­ren wie finan­zi­el­le Res­sour­cen oder Erreich­bar­keit mit­zu­den­ken. Maß­nah­men­ideen wie die Ent­wick­lung und Eta­blie­rung von Schu­lun­gen, die Kulturakteur:innen für Bar­rie­ren sen­si­bi­li­sie­ren, sowie die Samm­lung und Bereit­stel­lung von Best-Prac­ti­ce-Bei­spie­len könn­ten dazu bei­tra­gen, Wis­sen zum The­ma Inklu­si­on sys­te­ma­tisch zu bün­deln. Die Grup­pe plä­dier­te für eine stär­ke­re Ver­net­zung zwi­schen Kulturakteur:innen und Inter­es­sens­ver­tre­tun­gen wie der IG KIKK und Ver­bän­den für Men­schen mit Behin­de­rung unter Ein­be­zie­hung der Kunst- und Kul­tur­ab­tei­lung des Lan­des Kärn­ten. 

Wie kön­nen bis­her wenig kul­tur­in­ter­es­sier­te Ziel­grup­pen ange­spro­chen wer­den? Wel­che For­ma­te oder Maß­nah­men kön­nen den Zugang zu kul­tu­rel­len Ange­bo­ten erleich­tern?

Die drit­te Arbeits­grup­pe wid­me­te sich der Her­aus­for­de­rung, bis­her kul­tur­fer­ne Ziel­grup­pen zu errei­chen und Zugangs­hür­den abzu­bau­en. Dabei wur­de deut­lich, dass sozia­le Bar­rie­ren aktiv reflek­tiert wer­den müs­sen. Die Dis­kus­si­on zeig­te auf, dass das Image von Kunst und Kul­tur sowie die Art ihrer Bewer­bung ent­schei­den­de Fak­to­ren für die Errei­chung von Ziel­grup­pen sind. Als kon­kre­te Maß­nah­men­ideen wur­den u. a. Publi­kums­be­fra­gun­gen zur Ermitt­lung von Bedürf­nis­sen und Erfor­der­nis­sen, Koope­ra­tio­nen mit ande­ren Bran­chen wie Sport oder Gam­ing sowie die Ver­knüp­fung von Kunst und Kul­tur mit Aktio­nen auf kom­mu­na­ler Ebe­ne vor­ge­schla­gen.

Infra­struk­tu­rel­le Ver­bes­se­run­gen wie die Eta­blie­rung zusätz­li­cher Auf­füh­rungs­or­te für expe­ri­men­tel­le For­ma­te wur­den als wich­ti­ge Bau­stei­ne für mehr Zugäng­lich­keit iden­ti­fi­ziert. Die Öff­nung von Pro­be­pro­zes­sen und die Stär­kung von Making-of-For­ma­ten kön­nen zudem kul­tu­rel­le Ent­ste­hungs­pro­zes­se trans­pa­ren­ter machen und neu­es Publi­kum anzie­hen.

© Land Kärnten/Abteilung 14