Eine Gruppe von ca. 12 Personen sitzt um einen großen Tisch, manche Personen lesen ein Blatt, das sie in der Hand haben.
2. Dezember 2024

Erbe im Wandel – bewahren und entwickeln

Am 2. Dezem­ber 2024 fand die Kunst- und Kul­tur­werk­statt „Erbe im Wan­del – bewah­ren und ent­wi­ckeln“ mit rund 35 Teil­neh­men­den statt. Auf­bau­end auf den Ergeb­nis­sen des 2. Zukunfts­fo­rums im Okto­ber tra­fen sich Expert:innen und Kul­tur­schaf­fen­de, um die zen­tra­len The­men und Fra­gen der Volks­kul­tur, Erin­ne­rungs­kul­tur und Bau­kul­tur ver­tieft zu dis­ku­tie­ren.

Im Fokus der Werk­statt stand die kri­ti­sche Refle­xi­on und Wei­ter­ent­wick­lung der im Forum for­mu­lier­ten Ziel­sät­ze. In drei Arbeits­grup­pen zu den genann­ten The­men­be­rei­chen wur­den die­se Ziel­sät­ze zunächst hin­ter­fragt, prä­zi­siert und um neue Per­spek­ti­ven ergänzt. Auf die­ser Grund­la­ge erar­bei­te­ten die Grup­pen kon­kre­te Umset­zungs­ideen. Im Bereich der Volks­kul­tur wur­de bei­spiels­wei­se die Schaf­fung neu­er kul­tu­rel­ler Betä­ti­gungs­räu­me, ins­be­son­de­re für die Gene­ra­ti­on der Pensionist:innen, als denk­ba­re Maß­nah­me bespro­chen. Ziel ist es, akti­ve Teil­ha­be zu för­dern und gleich­zei­tig den inter­ge­ne­ra­tio­na­len Aus­tausch zu stär­ken. Im The­men­feld der Bau­kul­tur war u. a. eine Eva­lua­ti­on und Wei­ter­ent­wick­lung der bestehen­den bau­kul­tu­rel­len Leit­li­ni­en Gegen­stand der Dis­kus­si­on. Für die Erin­ne­rungs­kul­tur wur­de als eine mög­li­che Maß­nah­me die Ent­wick­lung geziel­ter Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­ge­bo­te für Bildungsakteur:innen dis­ku­tiert, die prak­ti­sche Metho­den und Inhal­te zur Ver­mitt­lung von Erin­ne­rungs­kul­tur bereit­stel­len und so die Aus­ein­an­der­set­zung mit Geschich­te nach­hal­tig unter­stüt­zen könn­ten.

Die dyna­mi­sche Arbeits­at­mo­sphä­re in den Grup­pen wur­de durch die viel­fäl­ti­gen Hin­ter­grün­de der Teil­neh­men­den berei­chert, die ihre Exper­ti­se und Erfah­rung in die Dis­kus­sio­nen ein­brach­ten. Die erar­bei­te­ten Ergeb­nis­se, die kri­ti­sche Dis­kus­si­on und Ein­ord­nung und Prä­zi­sie­rung von Zie­len und Maß­nah­men bil­det die Grund­la­ge für die wei­te­ren Ent­wick­lung und For­mu­lie­rung der Kunst- und Kul­tur­stra­te­gie für Kärnten/Koroška. Ein herz­li­cher Dank gilt allen Teil­neh­men­den für ihr gro­ßes Enga­ge­ment und die pro­duk­ti­ven Bei­trä­ge!

 

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Fragen im Fokus der Werkstatt

Die Teil­neh­men­den der Kunst- und Kul­tur­werk­statt „Erbe im Wan­del – bewah­ren und ent­wi­ckeln“ dis­ku­tier­ten fokus­siert und ziel­ge­rich­tet die fol­gen­den Fra­gen, die sich zuvor aus dem zwei­ten Zukunfts­fo­rum erga­ben:

Die AG Volks­kul­tur befass­te sich mit ver­schie­de­nen zen­tra­len Frag­stel­lun­gen:

 

Wie kann die adres­sa­ten­ge­rech­te Anspra­che ver­schie­de­ner Ziel­grup­pen ver­bes­sert wer­den, um sie für die Mit­wir­kung in Ver­ei­nen zu gewin­nen?

Dis­ku­tier­te Ansät­ze lagen in einer stär­ke­ren Prä­senz an Schu­len, z. B. durch Akti­ons­ta­ge, sowie in der inten­si­ve­ren Nut­zung des Wis­sens von Jugendexpert:innen durch Ver­ei­ne. Auch die Koope­ra­ti­on mit dem Sport wur­de erör­tert, eben­so die Stär­kung pro­jekt­be­zo­ge­ner Arbeit, um das Enga­ge­ment im Ehren­amt nied­rig­schwel­li­ger zu gestal­ten.

Wie kön­nen Sicht­bar­keit und gesell­schaft­li­che Prä­senz der Volks­kul­tur gestärkt wer­den?

Mög­li­che Ansät­ze zur Stär­kung der Sicht­bar­keit und Prä­senz von Volks­kul­tur lagen u. a. in der Eta­blie­rung eines „Tages der Tracht“ sowie von „Kärnt­ner Aben­den“ in den Gemein­den.

Wie kön­nen die Bedin­gun­gen für enga­gier­te Men­schen in der Volks­kul­tur ver­bes­sert wer­den?

Dis­ku­tiert wur­den rele­van­te Ansät­ze, dar­un­ter die zentrale/koordinierte Bereit­stel­lung von Infor­ma­tio­nen dar­über, wel­che Aspek­te bei der Aus­übung ver­ant­wort­li­cher Posi­tio­nen zu beach­ten sind, sowie der Aus­bau ent­spre­chen­der Schu­lungs­an­ge­bo­te.

Die AG Erin­ne­rungs­kul­tur dis­ku­tier­te ver­schie­de­ne Fra­gen ver­tieft:

 

Wie kann bestehen­des und neu­es Wis­sen im Sin­ne der Pro­fes­sio­na­li­sie­rung gebün­delt und wei­ter­ge­ge­ben wer­den? Und wie kann eine Wis­sens­kul­tur eta­bliert wer­den, die auf einen akti­ve­ren Umgang mit dem his­to­ri­schen Erbe zielt (im Sin­ne u. a. des For­schens, Ver­mit­telns und der akti­ven Aus­ein­an­der­set­zung damit)?

Zu den dis­ku­tier­ten Ansät­zen gehör­te ins­be­son­de­re die Stär­kung der wis­senstra­gen­den Ein­rich­tun­gen als Orte zur Bün­de­lung von Kom­pe­ten­zen sowie als Platt­for­men zum Wis­sens­aus­tausch sowie die Ein­rich­tung einer Fach­grup­pe für Erin­ne­rungs­kul­tur als bera­ten­des Gre­mi­um.

Wie kann die Erin­ne­rungs­kul­tur sicht­ba­rer gemacht wer­den? Wie kön­nen in der Gesell­schaft Ver­ständ­nis und Akzep­tanz für unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven und Posi­tio­nen gestärkt wer­den?

Im Sin­ne der Ver­mitt­lung wur­de die Unter­stüt­zung von Lehr­per­so­nal durch geeig­ne­te Aus- und Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te sowie durch adres­sa­ten­ge­rech­te Anspra­che dis­ku­tiert. Schließ­lich ergab sich in der Dis­kus­si­on auch die Idee, nied­rig­schwel­li­ge Orte des Aus­tauschs und des Tei­lens ver­schie­de­ner Geschich­ten und Per­spek­ti­ven zu eta­blie­ren.

Die AG Bau­kul­tur befass­te sich mit drei zen­tra­len Fra­gen:

 

Wie kann die Bau­kul­tur stra­te­gisch wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den?

Ins­be­son­de­re wur­de hier die Wei­ter­ent­wick­lung der bau­kul­tu­rel­len Leit­li­ni­en dis­ku­tiert, die es nach Ein­schät­zung der Teil­neh­men­den zunächst zu eva­lu­ie­ren und dann zu aktua­li­sie­ren gilt.

Wie kann die Sicht­bar­keit und Ver­mitt­lung von Bau­kul­tur gestärkt wer­den?

Als mög­li­che Ansät­ze hier­zu wur­den die Eta­blie­rung einer mobi­len „Archi­tek­tur-Werk­statt“ als Ver­mitt­lungs­ort sowie die Grün­dung eines Maga­zins für Bau­kul­tur dis­ku­tiert.

Wie kann der Umgang mit his­to­ri­scher und zeit­ge­nös­si­scher Bau­sub­stanz ver­bes­sert wer­den?

Dis­ku­tier­te Ideen hier­zu waren z. B. die Kopp­lung von bau­be­zo­ge­ner För­de­rung an Bera­tung für bau­kul­tu­rel­le Qua­li­tät, die Ein­rich­tung eines „flie­gen­den Bei­ra­tes“ als pro­zess­be­glei­ten­des Gre­mi­um sowie die Ent­wick­lung neu­er bau­pro­zes­sua­ler Instru­men­te, z. B. einer gemein­sa­men Bau­her­ren­schaft. Fer­ner wur­de es als wich­tig erach­tet, Stra­te­gien und Struk­tu­ren zum Umgang mit Bestands­bau­ten zu erar­bei­ten.

© Land Kärnten/Abteilung 14