Im Vordergrund liegen Broschüren "A Cultural Journey" auf einem runden Stehtisch, im Hintergrund sind Workshop-Teilnehmende zu sehen, die rückseitige Wand besteht aus einem deckenhohen Bücherregal.
2. Juni 2025

Kunst, Kultur und Tourismus

Am 2. Juni 2025 fand die vier­te Kunst- und Kul­tur­werk­statt zum The­ma „Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus“ statt. Die rund 35 Teil­neh­men­den aus den Berei­chen Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus – dar­un­ter auch die Geschäfts­füh­run­gen der Tou­ris­mus­re­gio­nen Kärn­tens – dis­ku­tier­ten ver­schie­de­ne Fra­ge­stel­lun­gen an der Schnitt­stel­le von Tou­ris­mus, Kunst und Kul­tur und ent­wi­ckel­ten ers­te Ideen für Maß­nah­men.

Nach der Begrü­ßung und einer kur­zen Ein­ord­nung der Kunst- und Kul­tur­werk­statt in den lau­fen­den Gesamt­pro­zess folg­te ein Rück­blick auf das 4. Zukunfts­fo­rum, bei dem bereits wich­ti­ge Impul­se für die Wei­ter­ent­wick­lung der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Kul­tur und Tou­ris­mus gesetzt wur­den. Anschlie­ßend begann die ers­te Arbeits­pha­se mit der Fra­ge­stel­lung: „Wie kann die Ent­wick­lung tou­ris­ti­scher Kul­tur­pa­ke­te orga­ni­siert wer­den und wer muss dar­an betei­ligt wer­den?” In zwei Arbeits­grup­pen wur­den unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven ein­ge­bracht. Eine Grup­pe dis­ku­tier­te unter ande­rem die Not­wen­dig­keit, zwi­schen Pake­ten als buch­ba­ren Gesamt­an­ge­bo­ten (inklu­si­ve Über­nach­tung) und inhalt­lich gebün­del­ten Ange­bo­ten zur bes­se­ren Kom­mu­ni­ka­ti­on zu unter­schei­den. Als Ziel­grup­pen wur­den sowohl Gäs­te als auch die loka­le Bevöl­ke­rung in Kärn­ten genannt. In der zwei­ten Arbeits­grup­pe wur­de beson­ders betont, dass Kul­tur­ange­bo­te als Teil eines kla­ren Nar­ra­tivs, bei­spiels­wei­se des Alpe-Adria-Raums, gedacht und ver­mark­tet wer­den könn­ten. Als viel­ver­spre­chen­der Ansatz wur­den „Perlenketten“-Pakete mit erzäh­le­ri­scher Ver­bin­dung unter­schied­li­cher Ange­bo­te aus Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus vor­ge­stellt.

Nach der Prä­sen­ta­ti­on der Ergeb­nis­se im Ple­num und einer kur­zen Pau­se mit Gele­gen­heit zum Aus­tausch begann die zwei­te Arbeits­pha­se, in der die Fra­ge „Wie kann ein ein­heit­li­cher Ver­an­stal­tungs­da­ten­raum gestal­tet und eta­bliert wer­den und wel­che Anfor­de­run­gen bestehen sei­tens Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus dar­an?“ behan­delt wur­de. Auch hier erar­bei­te­ten zwei Grup­pen kon­kre­te Anfor­de­run­gen und Umset­zungs­ideen für eine zen­tra­le Platt­form. Dazu gehö­ren ein ein­heit­li­ches Sys­tem, eine ein­fa­che Hand­ha­bung, die Ver­mei­dung von Dop­pel­ar­beit, gute Fil­ter­funk­tio­nen für Nutzer:innen, Schnitt­stel­len zu Social Media sowie Mög­lich­kei­ten zur KI-gestütz­ten Opti­mie­rung. Bestehen­de Sys­te­me wie die Tou­ris­mus­platt­form Kärn­ten und die „Kärnt­ner Ver­an­stal­tungs­da­ten­bank“ wur­den kri­tisch beleuch­tet. Zudem wur­de betont, dass die Eta­blie­rung eines sol­chen Daten­raums ein mehr­jäh­ri­ger Pro­zess sei, der kla­re Struk­tu­ren und eine koor­di­nie­ren­de Arbeits­grup­pe erfor­de­re. Die­se Arbeits­grup­pe soll ver­schie­de­ne Inter­es­sens­grup­pen sowie rele­van­te Lan­des­ab­tei­lun­gen ein­bin­den, um gemein­sam eine Lösung zu ent­wi­ckeln, die sich ein­fach nut­zen lässt – sowohl für Veranstalter:innen als auch für Nutzer:innen.

Der Work­shop bot somit wich­ti­ge Impul­se für die zukünf­ti­ge Zusam­men­ar­beit und mach­te deut­lich, dass der Wil­le zur Ver­net­zung und Wei­ter­ent­wick­lung sowohl im Tou­ris­mus als auch in der Kunst und Kul­tur vor­han­den ist.

Ein gro­ßer Dank gilt allen Teil­neh­men­den für die enga­gier­te Teil­nah­me und wert­vol­len Bei­trä­ge.

Infor­mie­ren Sie sich über das 4. Zukunfts­fo­rum „Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus“

Fragen im Fokus der Werkstatt

Die Teil­neh­men­den der Kunst- und Kul­tur­werk­statt „Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus“ dis­ku­tier­ten fokus­siert und ziel­ge­rich­tet die fol­gen­den Fra­gen, die sich zuvor aus dem vier­ten Zukunfts­fo­rum erga­ben:

Wie kann die Ent­wick­lung tou­ris­ti­scher Kul­tur­pa­ke­te orga­ni­siert wer­den und wer muss dar­an betei­ligt wer­den?

Ein zen­tra­ler Dis­kus­si­ons­punkt war die Defi­ni­ti­on des Begriffs „Paket“. Aus tou­ris­ti­scher Sicht wird dar­un­ter ein kom­ple­xes Ange­bot ver­stan­den, das jeden­falls auch Über­nach­tun­gen beinhal­tet. Gleich­zei­tig wur­de dis­ku­tiert, dass „Pake­te“ auch als inhalt­li­che Bün­de­lung von Ange­bo­ten zur bes­se­ren Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on die­nen kön­nen. Die­se bei­den Bedeu­tun­gen müs­sen getrennt von­ein­an­der dis­ku­tiert wer­den. Als Ziel­grup­pe von Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on wur­den sowohl die loka­le Bevöl­ke­rung als auch Gäs­te iden­ti­fi­ziert – also Per­so­nen, die sich in Kärn­ten auf­hal­ten. Grund­sätz­lich wur­de fest­ge­stellt, dass Koope­ra­tio­nen zwi­schen Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus bereits dort bestehen, wo sie sinn­voll und prak­ti­ka­bel sind – bei­spiels­wei­se im Rah­men von Pro­jek­ten der Kul­tur­ver­mitt­lung.

Wie kann die Ent­wick­lung tou­ris­ti­scher Kul­tur­pa­ke­te orga­ni­siert wer­den und wer muss dar­an betei­ligt wer­den?

In der Dis­kus­si­on wur­de betont, dass für eine erfolg­rei­che Ver­mark­tung eine geziel­te Aus­wahl und Schär­fung der kul­tu­rel­len Ange­bo­te not­wen­dig ist. Als ver­bin­den­des Nar­ra­tiv wur­de der Alpe-Adria-Raum vor­ge­schla­gen, der eine kul­tu­rel­le Klam­mer für unter­schied­li­che Ange­bo­te dar­stel­len könn­te. Sei­tens des Tou­ris­mus besteht die Bereit­schaft, Kunst und Kul­tur stär­ker in das tou­ris­ti­sche Pro­fil und die Mar­ken­iden­ti­tät zu inte­grie­ren. Beson­ders in der Neben­sai­son könn­te geziel­te Wer­bung für kul­tu­rel­le Ange­bo­te zur Bele­bung bei­tra­gen. Einig­keit bestand dar­in, dass alle Betei­lig­ten aktiv zur Umset­zung bei­tra­gen müs­sen – nicht nur for­dern, son­dern sich auch selbst ein­brin­gen. Als kon­kre­te Idee wur­den „Perlenketten“-Pakete dis­ku­tiert: Ange­bo­te ver­schie­de­ner Spar­ten, die durch Geschich­ten und gemein­sa­me Nar­ra­ti­ve mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den – ent­wi­ckelt von Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­den selbst.

Wie kann ein ein­heit­li­cher Ver­an­stal­tungs­da­ten­raum gestal­tet und eta­bliert wer­den und wel­che Anfor­de­run­gen bestehen sei­tens Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus dar­an?

Zunächst wur­den zen­tra­le Vor­aus­set­zun­gen und Wün­sche an einen ein­heit­li­chen Ver­an­stal­tungs­da­ten­raum for­mu­liert: Ein ein­heit­li­ches Sys­tem wäre wün­schens­wert, in das Veranstalter:innen ihre Inhal­te selbst­stän­dig ein­pfle­gen kön­nen. Dabei soll dop­pel­te Arbeit auf ver­schie­de­nen Platt­for­men unbe­dingt ver­mie­den wer­den, was ggf. funk­tio­nie­ren­de Schnitt­stel­len erfor­der­lich machen wür­de. Gleich­zei­tig wur­de betont, dass es eine Art Kon­trol­le oder Kura­ti­on braucht, um die Qua­li­tät der Inhal­te zu sichern. Beson­ders wich­tig ist die Nut­zer­freund­lich­keit – Besucher:innen der Platt­form sol­len Ver­an­stal­tun­gen schnell und gezielt fin­den kön­nen, etwa durch gute Fil­ter­mög­lich­kei­ten nach Kate­go­rien oder geo­gra­fi­scher Nähe. Auch Schnitt­stel­len zu Social Media sowie eine Opti­mie­rung für und durch Künst­li­che Intel­li­genz wur­den als Anfor­de­run­gen genannt. Ein mög­li­cher nächs­ter Schritt könn­te die Eva­lua­ti­on bestehen­der Platt­for­men durch Gäs­te sein, um deren Per­spek­ti­ve gezielt ein­zu­ho­len. Dis­ku­tiert wur­den ins­be­son­de­re zwei kon­kre­te Platt­for­men: Die Tou­ris­mus­platt­form Kärn­ten, die über zen­tra­le Schnitt­stel­len (u.a. zum Mel­de­re­gis­ter) sowie eine App-Funk­ti­on für Gäs­te ver­fügt, und die Kärnt­ner Ver­an­stal­tungs­da­ten­bank, die der­zeit ins­be­son­de­re von Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­den zur Ver­öf­fent­li­chung ihrer Ter­mi­ne genutzt wird.

Wie kann ein ein­heit­li­cher Ver­an­stal­tungs­da­ten­raum gestal­tet und eta­bliert wer­den und wel­che Anfor­de­run­gen bestehen sei­tens Kunst, Kul­tur und Tou­ris­mus dar­an?

In der Dis­kus­si­on wur­de deut­lich, dass die Ent­wick­lung einer gemein­sa­men Daten­bank einen klar struk­tu­rier­ten und lang­fris­ti­gen Pro­zess erfor­dert. Um trag­fä­hi­ge Lösun­gen zu erar­bei­ten und die Umset­zung erfolg­reich zu gestal­ten, sei die Ein­rich­tung einer eige­nen Arbeits­grup­pe not­wen­dig. Die­se soll­te Vertreter:innen ver­schie­de­ner Inter­es­sens­grup­pen sowie die rele­van­ten Abtei­lun­gen des Lan­des Kärn­ten zusam­men­brin­gen. Das über­ge­ord­ne­te Ziel ist die Schaf­fung einer zen­tra­len Ver­an­stal­tungs­da­ten­bank, die sowohl für Veranstalter:innen und Kul­tur­schaf­fen­de als auch für Nutzer:innen – also Gäs­te und die Bevöl­ke­rung Kärn­tens – ein­fach zu bedie­nen ist.

© Land Kärnten/Abteilung 14